Wissenswertes

Dass sich Menschen aus anderen Regionen nicht immer gleich mit Norddeutschen verstehen, ist nicht nur ein sprachliches Problem. Vielmehr gibt es einige kulturelle Besonderheiten, die den Austausch mit Nordlichtern erschweren. Wir möchten Sie daher ein wenig auf uns Einheimische vorbereiten. Grundsätzlich sind wir zutraulich und können auch mit neumodischen technischen Errungenschaften umgehen. Aber es gibt eben doch ein paar Unterschiede.

Wer südlich von Hamburg, also beispielsweise in Freiburg, München oder Leipzig aufgewachsen ist, wird sich bei uns Fischköppen manchmal die Augen reiben. Was tut ein Norddeutscher für gewöhnlich, wenn er in eine Kneipe geht? Er sucht – wenn er hier nicht gerade Stammgast ist  – einen leeren Tisch. Sich dorthin zu setzen, wo schon Fremde sitzen? Unmöglich!

Glücklicherweise haben wir durch langjährigen Kulturaustausch gelernt, dass ein Freiburger, Leipziger oder Münchner, der sich einfach direkt an unseren Tisch setzt, sogar nett sein kann. Es ist  vielleicht ein bisschen unsere Schüchternheit, dass wir erst einmal ein bisschen distanziert sind. Andere nennen das auch spröde. Das zeigt sich auch an den ganztägig gebräuchlichen Begrüßungsformeln, die sich mit „Tach“ oder „Moin“ an Kürze kaum überbieten lassen. Dass wir nun generell wortkarg wären, stimmt nicht. Aber man muss ja nicht jeden gleich mit Döntjes überschütten, oder?

Schenkelklopfer sind vielleicht nicht unser Humor, sondern eher die feine britische Variante. Der „Weltfischbrötchentag„, den wir Schleswig-Holsteiner ins Leben gerufen haben, ist ein Beispiel dafür. Mit ein bisschen Ironie, aber mit viel mehr Fisch wird an diesem Tag, den zwei Brötchenhälften mit Meer dazwischen gehuldigt. Noch ist der Weltfischbrötchentag eher eine regionale Angelegenheit. Aber man hat 2011 sich schon mit einem Botschafter in die große, weite Welt aufgemacht und am Bielefelder Bahnhof Fischbrötchen verteilt. Allerdings wird diese Aktion von einigen bezweifelt, da diese an der grundsätzlichen Existenz Bielefelds zweifeln. Wir möchten uns jedoch nicht weiter zur Verschwörungstheorie um Bielefeld äußern.

2014 ist am 3. Mai der 4. Weltfischbrötchentag. Vielleicht nehmen Sie ja diese Veranstaltung als Anlass, in Ihrer Heimat das Fischbrötchen künftig zünftig zu feiern. Laden Sie einfach ein paar Eingeborene ein, die dann mit „Moin“ und „Tach“ büschen kluch schnacken können und den gewissen norddeutschen Flair verbreiten. (Sie wissen schon, das sind die, die immer die freien Tische in der Kneipe suchen). An der Ostseeküste wird jedenfalls in Heiligenhafen, auf Fehmarn, in Dahme und vielen anderen Ostseestädten der Ostseeburger ordentlich gefeiert. Wat mutt, dat mutt.

Und zum ersten Mal wird in diesem Jahr am 6. Juli an vielen Orten ein Strandfrühstück veranstaltet. So wird es in Behrensdorf ein „Leuchtturmfrühstück“ geben. Sie finden gepackte Picknickkörbe vor und können die Musik am Strand genießen. In Haffkrug wird eine große Frühstückstafel in den Farben weiß/türkis aufgebaut. Gäste sind gebeten, passend zum Thema „White Dinner“ in weiß/türkis gekleidet zum Strandfrühstück zu kommen. Brötchen gibt es kostenlos, der Rest ist mitzubringen. Auch andere Orte werden rund um das Thema Strandfrühstück einiges auf die Beine stellen. Die einschlägigen Tourismus-Sites informieren Sie dazu. Sie sehen, wir Schleswig-Holsteiner sind durchaus lernfähig und offen für Neues, in gewissem Rahmen, versteht sich.